Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße, Erfurt

Wie kein anderer deutscher Erinnerungsort erzählt die »Andreasstraße« von Unterdrückung und Befreiung: Der Ort erinnert an mehr als 5000 politische Häftlinge, die hier zu DDR-Zeiten eingesperrt waren und zugleich an die mutigen Menschen, die hier 1989 die erste Besetzung einer Stasi-Zentrale wagten. Heute lässt sich in der »Andreasstraße« Thüringens umfassendste Ausstellung zur SED-Diktatur besichtigen und der Kubus der Friedlichen Revolution mit seiner beeindruckenden Comic-Fassade. 

Die multimediale Dauerausstellung fasziniert Jugendliche ab 15 Jahren. Bei Führungen oder Projekttagen können sie die Geschichte des Ortes kennenlernen, den noch erhaltenen Zellentrakt besichtigen und anhand von Originalobjekten sowie Erzählungen von Zeitzeug*innen ein spannendes Kapitel der jüngsten deutschen Geschichte selbständig erforschen.

Zu den Themen: Politische Haft, SED-Diktatur oder Friedliche Revolution gibt es individuelle Tagesworkshops. Für jede Gruppe ist ein anderes Format geeignet. Die Termine planen wir deshalb gern mit Ihnen und sprechen Inhalte sowie den Ablauf im Vorhinein ab. Auch mehrtägige Radio- oder Comicworkshops geben die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR. Im Anschluss an eine Führung oder mit Rahmen eines Projektages, kann ein Zeitzeuge oder eine Zeitzeugin seine bzw. ihre persönlichen Erinnerungen in einem moderierten Gespräch schildern.

Bis Ende 2023 können sich Schulklassen auf die Projektwoche »Vor dem Verschwinden. Spurensuche nach vergessener Kunst aus der DDR« bewerben. Fünf Tage beschäftigen sich die Schüler*innen mit einem baubezogenen Kunstwerk aus der DDR. Der lokalgeschichtliche Untersuchungsgegenstand kann ein Wandbild, ein Brunnen, eine Plastik oder eine Skulptur sein, die öffentlich zugänglich, im Depot eingelagert oder bereits verschwunden ist. Zum Abschluss des Projekts schaffen die Jugendlichen mit einem eigenen Kunstwerk oder Medienformat eine kreative Auseinandersetzung mit dem Werk aus der DDR. Weitere Informationen zum Projekt:  https://vor-dem-verschwinden.de/