Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte

Über das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte 

Wer sind die Russlanddeutschen? Wo kommen sie her? Wie haben sie gelebt? Russlanddeutsche Spätaussiedler sind eine der größten Migrantengruppen in Deutschland. Trotzdem ist das Wissen über sie in der Mehrheitsgesellschaft begrenzt. Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte ist das erste und einzige Museum in Deutschland, das sich dauerhaft mit der Geschichte und Kultur der 2,5 Millionen in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Russlanddeutschen befasst.

Unser Ziel 

Was ist unser Ziel? Wir wollen eine Brücke zwischen der Geschichte und der Gegenwart der Russlanddeutschen in Deutschland bauen. Außerdem möchten wir mit unserer Arbeit einen Beitrag für ein offenes, vielfältiges und friedliches Miteinander innerhalb unserer Gesellschaft leisten.

Unser Leitbild

Unser Leitbild besteht aus vier Säulen. 1. Das Museum ist ein Vermittlungsraum. Wir geben einen Überblick über die 250 Jahre russlanddeutscher Kulturgeschichte durch Ausstellung und Führung. 2. Das Museum ist ein Erlebnisraum. Seit Beginn 2023 wird am Abend unsere Dauerausstellung zu einem Escape Room umfunktioniert. So werden unsere Räumlichkeiten durch das Escape Game zu einer unvergesslichen Erfahrung. 3. Das Museum ist ein Forschungsraum. Wir führen wissenschaftliche Tagungen durch und beraten individuell Studierende, Promovierende und Familienforschende bei ihren Forschungsprojekten. 4. Das Museum ist ein Erinnerungsraum. Dieser Bereich soll in naher Zukunft noch stärker konkretisiert werden. Wie diese Säule inhaltlich gefüllt wird, bleibt gegenwärtig noch offen. 

Unsere Gründung 

Wie viele andere Museen hat auch unser Museum in Detmold klein angefangen. Die Initiative ging von dem Physiklehrer Otto Hertel aus. Er war selbst Russlanddeutscher und der festen Überzeugung, dass Menschen ohne Vergangenheit keine Zukunft haben können. In vielen Gesprächen mit Außenstehenden und Russlanddeutschen bemerkte er, wie wenig Wissen über die Kulturgeschichte der Russlanddeutschen vorhanden war. Daraufhin ließ er Infotafeln, Exponate und Kunstobjekte ausstellen. Die gesamte Ausstellung war auf einen Raum beschränkt. Offiziell wurde ein wenig später das Museum am 16.03.1996 eröffnet. 

Nach dem Tod Hertels übernahm 1999 Dr. Katharina Neufeld die Leitung. Von Anfang an trug sie als Historikerin zur Professionalisierung der Arbeit bei. 2011 bekam das Museum neue und großzügigere Räumlichkeiten. Seitdem gibt es dort die Dauerausstellung "Ausgepackt". Nach der Pensionierung von Dr. Katharina Neufeld 2016 übernahm Kornelius Ens als Museumsdirektor die Leitung des Hauses.